Hammam
Auch in der islamischen Welt haben Baderituale eine alte Tradition. Das sogenannte Hammam – so der türkische Name der Badehäuser sollte die Gläubigen vor dem Gebet reinigen. Was früher für die Religion als Reinlichkeitsritual galt, hat sich bei uns als einen Ort der Entspannung und Erholung eingefunden. Gerade im Türkischen Hammam ist es üblich, neben dem Schwitzen und Reinigen sich auch die Körperbehaarung zu Rasieren oder zu Epilieren, denn im Islam ist die Entfernung der Achsel- und Schamhaare Pflicht.
Das Klima im Hammam ist milder als die üblichen Saunaformen. Temperaturen liegen um die 50°C mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70-100%. Durch das mildere Klima ist die Belastung für den Kreislauf wesentlich geringer als in der Finnensauna. Duftende Natürliche Aromen wie Pfefferminz oder Kräuter werden dem Dampfbad beigemischt.
Reinigungsritual:
Mit dem Reinigungsritual (Peeling) ist zu warten, bis der Körper eine gewisse Temperatur (Haut 40°C /zirka nach 10min) im Dampfbad erreicht hat. Durch das feuchte/warme Klima im Dampfraum quillt die Hornschicht regelrecht auf und kann mit dem dafür vorgesehenem Waschlappen im nachstehenden Raum vom Körper entfernt werden. Im Ganzen Hammam wird ein sogenanntes Peştemal (Hammam Handtuch)um den Körper getragen. Aus Hygienischen Gründen ist es verboten Kleidung oder grössere Schmuckstücke zu tragen. Während den Peelings oder Massagen wird das Peştemal abgelegt, dafür stehen Kleiderhäcken an der Wand zur verfügung. In den Ruheräumen erhält man wieder ein Sauberes neues (trockenes) Handtuch welches in seriösen Anlagen auch zu Verfügung gestellt wird.
In der Türkischen Kultur werden die Hammam Geschlechter getrennt benutzt. Bei uns hat sich dies nicht durchgesetzt und wir benutzen die Anlage gemischt. Was jedoch üblich ist, einmal im Monat einen Frauen Tag anzubieten. Das Rasieren und Pflegen der Haut mit mitgebrachten Beautyproduckten ist in den meisten Einrichtungen in der Schweiz verboten.